Lehrveranstaltungen im SoSe 2021

Christoph Markschies

 

  • UE 60315: Die antike christliche Psalmenkommentierung, mit Dr. Cordula Bandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do 14:00-15:30 Uhr, digital.  

Seit einigen Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über die christliche Frömmigkeit.

In diesem Semester lesen und diskutieren wir – parallel zur Erstellung der kritischen Edition im Akademienvorhaben »Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike« – Auszüge aus der Auslegung Eusebs von Caesarea zu den Psalmen.
Teilnehmer*innen der Übung können ihre Griechisch-Kenntnisse vertiefen, sich mit den editorischen Methoden und deren Theorie vertraut machen und Grundzüge der spätantiken Auslegung der Bibel kennenlernen.

Melden Sie sich bitte bis zum 12.04.2021 bei Dr. Cordula Bandt an (bandt @remove-this.bbaw.de). 

 

  • OS 60318:  Neuere Forschung zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Thomas Graumann

Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

Termine: 23.-24. April 2021, 21. Mai 2021 und 9. Juli 2021. (Die genauen Zeiten werden nach Anmeldung bekanntgegeben.) Um Anmeldung bei Almut Bockisch (bockisal @remove-this.theologie.hu-berlin.de) wird gebeten.

 

  • OS 60320: Geschichte und Theologie – alte und neue Konzepte zu einem prekären Verhältnis, mit Prof. Georg Essen, Mi 18:00-20:00 Uhr, 14tgl., digital. 

Spätestens seit den Neuaufbrüchen in Philosophie, Theologie und Wissenschaftstheorie zu Beginn der europäischen Neuzeit ist deutlich, dass zwischen „zufälligen Geschichtswahrheiten“ und „notwendigen Vernunftwahrheiten“ der von Lessing beschriebene „garstige breite Graben“ klafft und das vorher oft selbstverständliche Verhältnis von Geschichte und Theologie problematisch oder gar prekär geworden ist. Was hat Christentumsgeschichte oder Kirchengeschichte mit (christlicher) Theologie zu tun? Was bedeutet in der Theologie eine christentums- oder kirchengeschichtliche Perspektive? Und noch grundsätzlicher gefragt: Warum ist überhaupt Geschichte eine so zentrale Kategorie für den christlichen Glauben und entsprechend für die Theologie?

In der Veranstaltung werden maßgebliche Antworten auf diese Fragen und klassische Verhältnisbestimmungen von Historik und Theologie seit der Antike analysiert, aber auch die Entwürfe der beiden Dozenten zur Diskussion gestellt. 

Das Seminar findet im Raum 327 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin-Mitte) statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens 12.04.2021 bei Frau Barbara Frey unter barbara.frey@bbaw.de an.

 

Thomas Graumann

 

  • VL 60300: Christentumsgeschichte II: Mittelalter, Di und Fr 12:00-14:00 Uhr, digital. 

Zwischen Alter Kirche und Reformation, und von beiden überschattet, rückt das Interesse am Mittelalter für das Studium der evangelischen Theologie oft in den Hintergrund. Lange als das „dunkle Mittelalter“ abgewertet, hat die Periode in den Geschichtswissenschaften hingegen zuletzt reges Interesse gefunden und umfassende Neubewertung erfahren. Auch und gerade für die Christentumsgeschichte ist diese Periode, in der das Christentum und die Kirchen eine zentrale Rolle in allen Lebensbereichen spielen, von großer Bedeutung. Chronologisch überspannt die Vorlesung die Geschichte des Christentums vom Ende des Römischen Reiches bis zum Vorabend der Reformation und führt in wichtige Themenstellungen ein. Dazu zählen u.a. die Organisation und Verfasstheit der Kirche(n) („Papsttum“), das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht, monastische Bewegungen (u.a. Bettelorden), Laienbewegungen, Frömmigkeit, Mystik, Mission, Umgang mit „Ketzern“ (z.B. Katharern), aber etwa auch die Schaffung von Universitäten und die Themen (z.B. Abendmahlsstreitigkeiten) und Methoden der Theologie („Scholastik“).

Bitte melden Sie sich bis zum 09.04 per Email bei Jacquline Wormstaedt an (jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de). 

 

  • UE 603001: Quellen zur Vorlesung Christentumsgeschichte II, Di 14:00-15:00 Uhr, digital. 

Die Übung widmet sich begleitend zur Vorlesung (CG II) dem vertieften Quellenstudium exemplarischer Texte des mittelalterlichen Christentums. Sie bietet Gelegenheit zu methodischer Rückfrage und kritischer Diskussion.

Bitte melden Sie sich bis zum 09.04 per Email bei Jacquline Wormstaedt an (jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de).

 

  • SE 60309: Kreuzzüge, Di 16:00-18:00 Uhr, digital. 

Spätestens seit der seinerzeitige amerikanische Präsident im Zusammenhang des Golfkrieges vom „Kreuzzug“ sprach, hat das Thema eine in mancher Hinsicht problematische Aktualität gewonnen. Oft sind es Klischeevorstellungen, die in einen polemischen Diskurs eingespielt werden. Das Seminar versucht die mittelalterlichen Kreuzzüge historisch zu verorten und zu konturieren. Im Zentrum stehen dabei die Kreuzzüge in den Nahen Osten, unter denen der erste von Papst Urban II im Jahr 1095 ausgerufene besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Aber auch die „Kreuzzüge“ gegen die Katharer sollen in den Blick kommen. Neben ereignisgeschichtlichen, sozialen und kulturellen Fragen bedürfen besonders die theologischen Begründungen und Implikationen der Kreuzzugsidee, darunter die Legitimation von Gewalt, der kritischen Analyse. Zeitgenössische Kreuzzugspropaganda und Kreuzzugskritik bieten dazu die Grundlagen.

Bitte melden Sie sich bis zum 09.04 per Email bei Jacquline Wormstaedt an (jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de). 

 

  • SE 60311: Christentums- und Theologiegeschichte der Antike und des Mittelalters, Mi 13:00-15:00 Uhr, digital.

Das Seminar behandelt die Kirchengeschichte und die Theologiegeschichte der Alten Kirche und des Mittelalters im Überblick. Kirchliche und politische Hauptakteure und wichtige Denker werden vorgestellt. Zentrale Themen der Theologie der Zeit und die wesentlichen Entwicklungen in der Formation und Gestaltung der Kirchen und christlichen Gruppen, der Frömmigkeiten und der Lebensformen werden im Kontext der politisch-gesellschaftlichen Bedingungen, Kultur und intellektuellen Traditionen der Zeit behandelt. 

Bitte melden Sie sich bis zum 09.04 per Email bei Jacquline Wormstaedt an (jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de). 

 

  • OS 60318:  Neuere Forschung zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Christoph Markschies

Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

Termine: 23.-24. April 2021, 21. Mai 2021 und 9. Juli 2021. (Die genauen Zeiten werden nach Anmeldung bekanntgegeben.) Um Anmeldung bei Almut Bockisch (bockisal @remove-this.theologie.hu-berlin.de) wird gebeten.

 

Jacquline Wormstädt

  • PS 60305: Die Heiligen Gottes – Hagiographie und Heiligenverehrung im spätantiken Christentum, Di 10:00-12:00 Uhr, digital. 

Im Zuge der Christenverfolgungen durch den römischen Staat und später der Entstehung des Mönchtums schälten sich aus der wachenden Menge von Christ*innen solche heraus, deren Leben und/oder Sterben als außerordentlich – als heilig – wahrgenommen wurde. Dieses Seminar befasst sich zum einen anhand ausgewählter Heiligenviten – den Hagiographien – mit der Konstruktion von Heiligkeit in Lebensbeschreibungen von Heiligen und gibt zum anderen einen Einblick in die praktische Verehrung von Heiligen, z.B. im Rahmen des antiken Pilgertums. Dabei werden wir sowohl schriftliche als auch materielle Quellen aus dem östlichen Mittelmeerraum betrachten.

 

  • UE 60316: Der 16. Osterfestbrief des Theophilus von Alexandrien, Mo 14:00-16:00 Uhr, digital. 

Der alexandrinische Patriarch Theophilus wandte sich in seinen Werken gegen Origenes und dessen kontrovers diskutierten Lehren. Die Lektüre widmet sich dabei vor allem dem 16. Osterfestbrief, welcher allein in der lateinischen Übersetzung des Hieronymus gänzlich erhalten ist. Anhand der Lektüre dieses Briefes im Vergleich mit anderen Texten des Theophilus wird in dieser Übung der erste origenistische Streit beleuchtet.