Christoph Markschies

  • UE 60313: Die antike christliche Psalmenkommentierung, mit Dr. Cordula Bandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do 14:00-15:30 Uhr.

Seit einigen Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über die christliche Frömmigkeit.

In diesem Semester lesen und diskutieren wir – parallel zur Erstellung der kritischen Edition im Akademienvorhaben »Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike« – Auszüge aus der Auslegung Eusebs von Caesarea zu den Psalmen.
Teilnehmer*innen der Übung können ihre Griechisch-Kenntnisse vertiefen, sich mit den editorischen Methoden und deren Theorie vertraut machen und Grundzüge der spätantiken Auslegung der Bibel kennenlernen. Melden Sie sich bitte bis zum 14.04.2022 bei Dr. Cordula Bandt an (bandt @remove-this.bbaw.de). 

 

  • OS 60316: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Thomas Graumann.

Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. ebenso wie für die des 5. und 6. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

Termine: 20./21.05.2022; 01./02.07.2022.

 

  • OS 60315: Geschichte und Theologie – alte und neue Konzepte zu einem prekären Verhältnis, mit Prof. Georg Essen, Mi 18:00-20:00 Uhr, 14 tgl. 

Spätestens seit den Neuaufbrüchen in Philosophie, Theologie und Wissenschaftstheorie zu Beginn der europäischen Neuzeit ist deutlich, dass zwischen „zufälligen Geschichtswahrheiten“ und „notwendigen Vernunftwahrheiten“ der von Lessing beschriebene „garstige breite Graben“ klafft und das vorher oft selbstverständliche Verhältnis von Geschichte und Theologie problematisch oder gar prekär geworden ist. Was hat Christentumsgeschichte oder Kirchengeschichte mit (christlicher) Theologie zu tun? Was bedeutet in der Theologie eine christentums- oder kirchengeschichtliche Perspektive? Und noch grundsätzlicher gefragt: Warum ist überhaupt Geschichte eine so zentrale Kategorie für den christlichen Glauben und entsprechend für die Theologie? In der Veranstaltung werden maßgebliche Antworten auf diese Fragen und klassische Verhältnisbestimmungen von Historik und Theologie seit der Antike analysiert, aber auch die Entwürfe der beiden Dozenten zur Diskussion gestellt.

Das Seminar findet im Raum 327 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin-Mitte) statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens 14.04.2022 bei Frau Barbara Frey unter barbara.frey@bbaw.de an.

 

Thomas Graumann

  • VL 60300: Christentumsgeschichte II: Mittelalter, Mo und Do 12:00-14:00 Uhr.

Das Mittelalter ist für das Christentum auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands und seiner Nachbarn eine in vieler Hinsicht prägende Epoche. Nicht nur in den Geschichtswissenschaften hat das Mittelalter zuletzt reges Interesse gefunden und eine umfassende Neubewertung erfahren; es wird auch in der populären Kultur (Streaming Serien u.v.a) vielfach aufgegriffen. Besonders kultur- und religionswissenschaftliche Fragestellungen erhellen seine Bedeutung für die Christentumsgeschichte als einer Zeit, in der das Christentum und die Kirchen eine zentrale Rolle in allen Lebensbereichen spielen. Chronologisch überspannt die Vorlesung die Geschichte des Christentums vom Ende des Römischen Reiches bis zum Vorabend der Reformation und führt in wichtige Themenstellungen ein. Dazu zählen u.a. die Organisation und Verfasstheit der Kirche(n) („Papsttum“), das Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht, monastische Bewegungen (u.a. Bettelorden), Laienbewegungen, Frömmigkeit, Mystik, Mission, Umgang mit „Ketzern“ (z.B. Katharern), aber etwa auch die Schaffung von Universitäten und die Themen und Methoden der Theologie („Scholastik“).

 

  • UE 603001: Quellen zur Vorlesung Christentumsgeschichte II: Mittelalter, Mo 14:00-15:00.

Während des Mittelalters entstehen faszinierende Texte aus der Feder christlicher Autoren in ganz unterschiedlichen Gattungen und Themen, wie z.B. Briefe und Urkunden, historische Darstellungen, Heiligenviten und Wunderberichte, mystisch-visionäre Texte, Gesänge und Gedichte, scholastische „Lehrbücher“ u.v.a., die über einen christentumshistorischen „Ertrag“ hinaus reiches Licht auf Theologie und Kultur der Zeit werfen. Die Übung widmet sich begleitend zur Vorlesung (Christentumsgeschichte II) dem vertieften Quellenstudium exemplarischer Texte des mittelalterlichen Christentums. Sie bietet darüber hinaus Gelegenheit zu methodischer Rückfrage und kritischer Diskussion des in der Vorlesung Behandelten.

 

  • SE 60309: Autorität und »leadership« in der spätantiken Kirche, Do 14:00-16:00 Uhr. 

Die von Kaiser Konstantin angestoßene Entwicklung einer zunehmenden Integration der Kirchen in die Strukturen des Römischen Reiches in der Spätantike und die wachsende zentrale gesellschaftliche Rolle des Christentums führen zu neuen Anforderungen an das kirchliche Amt, besonders den Bischof. Kirchliche Ämter gewinnen an Attraktivität für die traditionellen Führungseliten des Reiches; für Gemeindechristen werden neben den Erwartungen an persönliche „Heiligkeit“ und Charisma eines Bischofs soziale Merkmale wichtig. Die Entwicklung motiviert umgekehrt Reflexionen darauf, was einen guten Herrscher aus christlicher Perspektive ausmacht. Christliche Autoren und Prediger transformieren überkommene Ideale guter Herrschaft im Licht biblischer Vorbilder und christlicher Wertvorstellungen. In der Praxis kommt es dabei zwischen Kaisern und Bischöfen zu vielschichtigen und manchmal konfliktgeladenen Aushandlungsprozessen über ihr jeweiliges Selbstverständnis und ihre jeweiligen Kompetenzen und Rollen im Blick auf die Kirche und die Christ:innen. Das Spannungsfeld von Kirche, Gesellschaft und Politik wird so in den Transformationsprozessen des 4.-6. Jh. exemplarisch anschaulich.

  • SE 60310 (WbSt): Christentums- und Theologiegeschichte der Reformation und Neuzeit, Mi 12:00-14:00.

Das Seminar behandelt die Kirchengeschichte und die Theologiegeschichte der Reformation und Neuzeit im Überblick. Kirchliche und politische Hauptakteure und wichtige Denker werden vorgestellt. Zentrale Themen der Theologie der Zeit und die wesentlichen Entwicklungen in der Formation und Gestaltung der Kirchen und christlichen Kirchen und Konfessionen, der Frömmigkeiten und der Lebensformen werden im Kontext der politisch-gesellschaftlichen Bedingungen, Kultur und intellektuellen Traditionen der Zeit behandelt. Das Seminar wird als blended course durchgeführt.

 

  • OS 60316: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Christoph Markschies.

Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. ebenso wie für die des 5. und 6. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

Termine: 20./21.05.2022; 01./02.07.2022.

 

Sarah-Magdalena Kingreen

UE 60513: Ich bekenne - Die Wurzeln des Christentums ins Gespräch bringen, mit Ulrike Häusler, Mo 12:00-14:00 Uhr.

In Glaubensfragen sprachfähig werden: Auf diese in Universität, Schule und Gemeinde zentrale religiöse Kompetenz zielt unsere Lehrveranstaltung. Wir werden das Credo und seine Bedeutung für uns in theologischen Gesprächen ergründen. Dabei sollen sowohl die Grundlagen des Glaubensbekenntnisses, wie es sich in den theologischen Auseinandersetzungen im Antiken Christentum entwickelt hat, erschlossen als auch Methoden erprobt und erlernt werden, theologische Gespräche zu planen, zu strukturieren und durchzuführen.