Lehrveranstaltungen SoSe 2019

  • SE 60309: Sehen lernen II - Gotik in Frankreich (mit Exkursion), mit Prof. Dr. Gesine Weinmiller und Prof. Dr. Elisabeth Gräb-Schmidt

    Zum zweiten Mal findet gemeinsam mit der Architektin Gesine Weinmiller und der Tübinger Systematikerin Elisabeth Gräb-Schmidt eine besondere Exkursion unter dem Leitwort „Sehen lernen“ statt: Die für die Theologie und Religion bedeutsamen Bauwerke der Gotik sollen vor der beschreibenden bzw. kommentierenden Analyse zunächst zeichnerisch erschlossen werden; für beide Zugangsweisen erfolgt natürlich eine Anleitung. Im Rahmen der Exkursion, die vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2018 nach Paris und die nähere Umgebung erfolgt, sollen die sogenannten Gründungsbauten der Gotik, vor allem die Abteikirche von Saint-Denis und die Kathedrale von Chartres, näher in den Blick genommen werden. Von besonderem Interesse ist natürlich dabei die alte Frage, ob bestimmte theologische Neuaufbrüche mit architektonischen korreliert werden können oder eben diese Korrelation zu simpel konzipiert ist. Nähere Information zu einem vorbereitenden Blockseminar, Kosten und Anmeldung im Sekretariat bei Barbara Frey (barbara.frey @remove-this.theologie.hu-berlin.de).

  • OS 60320: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums

    Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

  • UE 60313: Die antike christliche Psalmenkommentierung, mit Dr. Cordula Bandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do 14-15:30, BBAW, UL 8, 07W04.

    Seit Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über christliche Frömmigkeit. Gelesen werden vor allem Texte des Origenes und Eusebius, im Sommersemester auch wieder die im April 2012 entdeckten Psalmenhomilien des Origenes, deren editio priceps von Lorenzo Perrone 2015 in der Reihe „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller“ erschienen ist. Die virtuosen Auslegungen des Origenes nehmen in diesen Texten oftmals überraschende Wendungen, zudem ist einiges über die Situation der christlichen und jüdischen Gemeinschaften im Palästina des 3. Jahrhunderts zu erfahren.

    Martin George

  • VL 60301: Christentumsgeschichte II: Mittelalter, Di & Fr 12-14 Uhr, Burgstraße 26, Raum 108.

    Die Vorlesung stellt drei Bereiche in den Blickpunkt: 1. Ordnende Kräfte: Die Papstkirche in ihrem Kampf mit dem Kaiser- und Königstum um die libertas ecclesiae im Investiturstreit und um die Führung des Abendlandes. 2. Bewegende Kräfte, die das christliche Leben und Denken vertiefen und erneuern und das Bild von unitas und ordo von Kirchen und Gesellschaft im Mittelalter korrigieren: Mönchtum, Scholastik, Kreuzzugs- und Armutsbewegung, Konziliarismus, vorreformatorische Gemeinschaften, Volksfrömmigkeit. 3. Umstürzende und zerstörende Kräfte: Ketzer und ihre Bekämpfung, Inquisition. Die drei genannten Kräftefelder werden teils gesondert behandelt, teils aber auch vernetzt. Der Aufbau der Vorlesung ist chronologisch.

  • SE 60307: Franziskus von Assisi und seine Bewegung (mit Exkursion), Di 16-18 Uhr, Burgstraße 26, Raum 113

    Das Seminar behandelt Leben und Werk des größten Heiligen der mittelalterlichen abendländischen Kirche (1191-1226), Apostel der Armut, aber auch Begründer des Ordens der Minderbrüder (Franziskaner) sowie das kirchenhistorische Umfeld und die breite Wirkung, die Franziskus auf die Menschen seiner Zeit und nach seinem Tod entfaltete. Seine nicht umfangreichen Schriften werden alle gelesen, dazu in Auswahl die reiche hagiographische Literatur über ihn und Weniges aus der Belletristik. Die Entwicklung des Franziskanerordens im Streit um sein Vermächtnis kommt abschließend in den Blick.

    Eine Exkursion nach Assisi und Umbrien zu den Stätten, an denen Franziskus lebte und wirkte, wird in Absprache mit den am Seminar Teilnehmenden zu Beginn des Seminars geplant und im Anschluss an das Sommersemester n.V. zwischen 14.7. und 11.8.2019 durchgeführt.

  • UE 60310: Lektüreübung zu franziskanischen Quellen des 13. u. 14. Jh., Di 18-19 Uhr, Burgstraße 26, Raum 113.

    Die Lektüreübung umfasst lateinische Texte des Franziskus sowie lateinische und ins Deutsche übersetzte Texte aus der franziskanischen Bewegung, bes. Auszüge aus der Dreigefährtenlegende, der Vita Francisci des Thomas von Celano sowie aus den Fioretti di San Francesco.

    Philipp Pilhofer 

  • UE 60312: Glauben bekennen, Mi 14-16 Uhr, Burgstraße 26, Raum 108.

    In dieser Übung werden die christlichen Bekenntnisformeln der ersten Jahrhunderte gelesen, übersetzt, verglichen und diskutiert. Dadurch soll einerseits ein theologiegeschichtlicher Durchgang der ersten Jahrhunderte möglich werden und zugleich der Blick auf die eigenen Glaubensinhalte geschärft werden. Durch die Untersuchung des Entstehungskontextes der einzelne Formeln sollen auch weitere Aspekte wie etwa politische Einflußnahme auf die Bekenntnisbildung zur Sprache kommen.

    Nicole Hartmann 

  • UE 60317: Apostates, Converts and other Dissidents – Religious Deviance in Ancient Judaism, Mo 18-20, Burgstraße 26, Raum 113.

    In this course we look at ancient jewish discourses of supposed deviance from religious norms that are negotiated and affirmed in various texts. We read of abandoning of the community/the law, of renegades, apostates or defectors, who are presented as examples to argue against. We will try to change the perspective and ask what might be the reasons of the denounced for their shifting away from their ancestral tradition and their turning to new (or no) religious ways and practices.