Lehrveranstaltungen WiSe 2020/21

 

Christoph Markschies

  • UE 60315: Die antike christliche Psalmenkommentierung, mit Dr. Cordula Bandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do 14:00-16:00, digital

    Seit einigen Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über christliche Frömmigkeit.

    In diesem Winterersemester lesen und diskutieren wir - parallel zur Erstellung der kritischen Edition im Akademienvorhaben "Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike" - Auszüge aus der Auslegung Eusebs von Caesarea zu den Psalmen.

    Melden Sie sich bitte bis zum 15.10.2020 über das Sekretariat von Prof. Marschies an: barbara.frey @remove-this.rz.hu-berlin.de

  • OS 60319: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums, Block, digital

    Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen. Termine: 20.+21.11.2020; 08.+09.01.2021
  • OS 60320: Geschichte und Theologie – alte und neue Konzepte zu einem prekären Verhältnis, Mi, 18:00-20:00, digital. Spätestens seit den Neuaufbrüchen in Philosophie, Theologie und Wissenschaftstheorie zu Beginn der europäischen Neuzeit ist deutlich, dass zwischen „zufälligen Geschichtswahrheiten“ und „notwendigen Vernunftwahrheiten“ der von Lessing beschriebene „garstige breite Graben“ klafft und das vorher oft selbstverständliche Verhältnis von Geschichte und Theologie problematisch oder gar prekär geworden ist. Was hat Christentumsgeschichte oder Kirchengeschichte mit (christlicher) Theologie zu tun? Was bedeutet in der Theologie eine christentums- oder kirchengeschichtliche Perspektive? Und noch grundsätzlicher gefragt: Warum ist überhaupt Geschichte eine so zentrale Kategorie für den christlichen Glauben und entsprechend für die Theologie?In der Veranstaltung werden maßgebliche Antworten auf diese Fragen und klassische Verhältnisbestimmungen von Historik und Theologie seit der Antike analysiert, aber auch die Entwürfe der beiden Dozenten zur Diskussion gestellt. 

 

 

Martin George

  • UE 60322: Konstantinopel. Tempel – Kirche – Moschee. Die Transformation einer Stadt (mit Exkursion), digital 

    In dieser Übung steht die Kirchen-und Baugeschichte Konstantinopels bzw. seit 1453 Istanbuls im Zentrum des Lernens. Seitdem Kaiser Konstantin die Stadt Byzanz im Jahr 330 zu seiner Residenz und damit zum Neuen Rom gemacht hat, ist diese Stadt unter den Namen Konstantinopel und seit 1453 als Istanbul eine Weltstadt mit bedeutenden Baudenkmälern der öffentlichen, jeweils herrschenden Religionen. Die Transformation der örtlichen Kultbauten hat durch die Rückumwandlung des Hagia-Sophia-Museums in eine Moschee am Freitag dem 24. Juli 2020 an Aktualität gewonnen. Die Übung geht der baulichen und religiösen Kontinuität der Stadt wie den Dissonanzen und tradierten Gegensätzen zwischen Christentum und Islam nach.

    Die lange geplante Exkursion musste bereits zweimal wegen der Covid-19-Pandemielage verschoben werden. Ob sie zum dritten geplanten Termin 29.5.-5.6.21 stattfinden kann, ist ungewiss. Studierende erhalten einen großen Gruppenreisezuschuss. Voraussetzung dafür ist die aktive Teilnahme an den beiden Block-Zoomkonferenzen und an deren Vorbereitung. Dies gilt auch für Studierende, die bereits am Blockseminar „Kirchengeschichte Konstantinopels“ im Sommersemester 2020 als Vorbereitung auf die dann verschobene Exkursion teilgenommen haben.

    Teilnahmevoraussetzungen: Graecum, KG-Proseminar.

    Bewerbungen aller Studierenden, auch derer, die am Seminar „Kirchengeschichte Konstantinopels“ im SoSe 20 teilgenommen haben, bis 4.11.2020 mit einem Motivationsschreiben (max. eine Seite A4) an: martin.george @remove-this.hu-berlin.de

    Link zur Moodleseite der Übung mit Materialien zur Vorbereitung: https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=99817 

    Vorbesprechung per Zoomkonferenz  Donnerstag 5.11.2020, 18:15 – 19:00

    Blöcke per Zoomkonferenzen geplant für:

    Block I: Fr 27.11.20, 14:15 – 16:00, Sa 28.11.20.,10:15 – 12:00

    Block II: Fr 22.1.21, 14:15 – 16:00, Sa 23.1.21.,10:15 – 12:00

    Exkursion: geplant für Samstag 29.5. – Samstag 5.6.2021 während der Exkursionswoche der Fakultät im Sommersemester 2021

  • SE 60308: Johannes von Damaskus, Mo 14:00-16:00, Burgstraße 26, Raum 306

    Johannes (* ca. 650 + ca. 750), ein syrischer Christ, war zunächst Mitarbeiter in der Verwaltung des Kalifats von Damaskus. Als Christen aus öffentlichen Berufen ausscheiden mussten, wurde er Mönch und wirkte im Kloster Mar Saba bei Jerusalem über 50 Jahre als Theologe, Prediger und Dichter. Seine Schriften bündelten kreativ und repräsentativ die dogmatischen und liturgischen Traditionen der Blütezeit der griechischen orthodoxen Theologie vom 4. bis 8. Jh. Wir lesen und interpretieren: 1. Abschnitte seiner „Genauen Darlegung des orthodoxen Glaubens“ zur Gotteslehre, zur Christologie, zum Verhältnis vom freien Willen des Menschen und der Vorherbestimmung Gottes, zum Gebrauch der Hl. Schrift und der Ikonen, u.a.m.; 2. Abschnitte aus seinen Auseinandersetzungen mit dem Islam; 3. Abschnitte aus dem ihm posthum zugeschriebenen spirituellen Roman „Barlaam und Joasaph“, der die Buddhalegende ins Christentum überträgt.

 

Thomas Graumann

  • VL 60300: Christentumsgeschichte I: Antike, Di und Fr, 10:00-12:00, digital

    Die Vorlesung behandelt die ersten Jahrhunderte des Christentums. Gegenstand sind einmal die frühen Formen christlichen Leben und christlicher Frömmigkeit ebenso wie das Entstehen von kirchlichen Strukturen und Ämtern. Im Ringen verschiedener Gruppierungen und Denker um die bestimmenden Elemente eines christlichen Selbstverständnisses entwickeln sich ferner Schriftauslegung und Theologie. Dabei ist das Gespräch mit, aber auch die Abgrenzung von, der griechisch-römischen Kultur und Philosophie grundlegend, und ist das Verhältnis zum Judentum eine stete Herausforderung. Die theologischen Debatten münden in die Formulierung der klassischen, bis auf den heutigen Tag maßgeblichen Bekenntnisse zur Gotteslehre (Trinität) und Christologie. Die Vorlesung erschließt diese Entwicklungen sowohl chronologisch als auch in thematischem Zusammenhang.

    Bitte melden Sie sich über folgende E-Mail zur Lehrveranstaltung an: jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de

  • UE 60301: Quellen zur VL Christentumsgeschichte I: Antike, Fr 12:00-13:00, digital; Die Übung widmet sich begleitend zur Vorlesung (CG I) dem vertieften Quellenstudium exemplarischer Texte des antiken Christentums. Sie bietet Gelegenheit zu methodischer Rückfrage und kritischer Diskussion. Spezifische Akzentsetzungen können mit dem Teilnehmerkreis gemeinsam erarbeitet werden. Bitte melden Sie sich über folgende E-Mail zur Lehrveranstaltung an: jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de
  • HS 60310: Das Konzil von Ephesus (431): Di, 14:00-16:00, digital; Das Konzil von Ephesus 431 (das sog. Dritte Ökumenische Konzil) ist eine wichtige Etappe in den christologischen Debatten des fünften Jahrhunderts. Theologisch im Zentrum steht die Kontroverse zwischen Nestorius, Bischof von Konstantinopel, und Kyrill von Alexandrien. Die Rivalitäten zwischen den kirchlichen Machtzentren Rom, Konstantinopel, Alexandria und Antiochien, die Interessen des Kaiserhofs und Spannungen zwischen Bischöfen und Mönchen kommen hinzu und erzeugen eine explosive Gemengelage. In der Folge wird das Konzil zur dramatischen Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Gruppierungen, die nie gemeinsam tagen. Am Ende ist es spektakulär gescheitert. Bestimmte Aktivitäten und Texte einerPartei finden erst Jahre später Anerkennung. Als das erste altkirchliche Konzil überhaupt, von dem vollständige Sitzungsprotokolle neben vielen anderen Dokumenten (Briefe, Eingaben an den Kaiser, Berichte, theologische Entwürfe, kaiserliche Anordnungen usw.) erhalten sind, erlaubt das Konzil faszinierende Einblicke in die Formen und Bedingungen theologischen Streitens und kirchlichen Entscheidens, ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Dogmas und ihrer Resonanz in der zeitgenössischen Gesellschaft. 

    Teilnahmevoraussetzung sind Grundkenntnisse in Latein oder Griechisch. Das Seminar wird bilingual (deutsch-englisch) angeboten.

    Bitte melden Sie sich über folgende E-Mail zur Lehrveranstaltung an: jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de

 

 

Jacquline Wormstädt 

  • PS 60306: Konstantin der Große ­– der erste christliche Kaiser?: Di 14.00-16.00, digital

    Im 4. Jh. n.Chr. beginnt für das zuvor vom römischen Staat verfolgte Christentum der Umschwung hin zur Staatsreligion des römischen Reiches. Diese Entwicklung ist dabei unvermeidlich mit dem Namen "Konstantin der Große" und vor allem mit dem Stichwort "Konstantinische Wende" verbunden. Konstantins Verhältnis zum Christentums wurde und wird allerdings in der kirchenhistorischen und geschichtswissenschaftlichen Forschung durchaus kontrovers diskutiert. Dabei changieren die Deutung von Konstantin als gläubigen Christen bis hin zum gewieften Strategen, welcher das Christentum allein aus machtpolitischen Gründen gefördert hat.

    Das Seminar befasst sich anhand der überlieferten schriftlichen und archäologischen Quellen eingehend mit der Person Konstantins, besonders seiner Religionspolitik, und diskutiert die unterschiedlichen Deutungen, die sein Verhältnis zum Christentum in der Forschung erfahren hat. 

    Teilnahmevorraussetzungen: aktive Teilnahme an den Sitzungen, Übernahme einer Teilnahmeleistung (genaueres dazu in der ersten Sitzung), funktionale Kenntnisse in mindestens einer der Quellsprachen (Latein und/oder Griechisch)

    Melden Sie sich bitte vorab über folgende E-Mailadresse bei der Dozentin an: jacquline.wormstaedt @remove-this.hu-berlin.de

    Das Kennwort für die Moodle-Plattform lautet: KonstantinischeWende