Rundgespräch: Wann wird eine 'jüdische' (apokryphe) Schrift zu einem 'christlichen Text'?

Durch die Ergebnisse der Erforschung nicht-kanonisch gewordener Texte wird die Frage nach den Implikationen des Begriffs „apokryph“ bzw. „apokryph geworden“ drängender. Dabei hat sich für die Arbeit an den „Antiken Christlichen Apokryphen“ die Definition von „Apokryphen“, die in AcA I/1,114 begründet worden ist, bewährt.
In einem weiteren Schritt soll nun die schon öfter verhandelte Frage einer Identifikation „jüdischer“ und „christlicher“ (sowie nicht eindeutig zuzuordnender) Apokryphen bzw. apokryph gewordener Schriften nochmals diskutiert werden. Welche Kriterien stehen zur Verfügung und wann ist ein Text als „jüdisch“ bzw. „christlich“ zu rubrizieren? Exemplarisch zeigt sich die Problematik der zugrundeliegenden Begrifflichkeiten bei „oberflächlich christianisierten“ Texten. Hierzu soll das Rundgespräch literarische Elemente und inhaltliche Topoi identifizieren, die im Idealfall auf sozial oder rituell konfigurierte religiöse Gruppierungen oder deren Gruppenidentität verweisen. Die Identifikation dieser Elemente soll langfristig helfen, eine präzisere religionsgeschichtliche Kategorisierung jenseits des klassischen schlichten Duals jüdisch – christlich zu ermöglichen. Dabei wird besonders auf die Bewegungen und Transformationen von Wissen und Strukturen geachtet werden.

17. Mai 2019, 18 Uhr:
Öffentlicher Abendvortrag von Professor Simon Goldhill: "Travelling Tales: How Religious Groups Re-Write Books in Late Antiquity"
Ort: Theologische Fakultät, Burgstr. 26 10179 Berlin 

Tagungsort Samstag, 18. Mai 2019: Sitzungsraum der SFB-Villa, Schwendenerstraße 8, 14195 Berlin

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