Das Christentum und die Religionen im westlichen Illyrikum vom 3. - 5. Jh.
Das Arbeitsprojekt untersucht als Teil des DFG-Schwerpunktprogramms "Römische Reichsreligion und Provinzialreligion" die religiöse Dimension des spätantiken Kulturraumes Westillyrikum. In einer religionsgeschichtlich umfassenden Perspektive auf das gesamte religiöse System des Gebietes soll ein konkreter "Religionsraum" der vergleichenden Bearbeitung erschlossen werden. Durch die Zusammenschau der religiösen Ausdrucksformen innerhalb der zahlreichen illyrischen civitates, ergänzt durch die Äußerungen der religiösen Identität ganzer Provinzen, wie sie vor allem an den jeweiligen Provinzzentren des Kaiserkultes zu finden sind, wird exemplarisch für eine begrenzte Region des römischen Reiches in der hohen Kaiserzeit die religiöse Geographie sichtbar, die sich in den unterschiedlichen Kulten und Lehren sowie in deren regionalen Interaktivitäten ausprägt. Einen Schwerpunkt stellt die Untersuchung der Rolle dar, die das Christentum im dritten und vierten Jahrhundert innerhalb des illyrischen religiösen Systems einzunehmen beginnt. Verbindungen zwischen den Formen des Christentums, wie es in Inschriften, Grabbeigaben oder sonstigen archäologisch erschlossenen religiösen Medien seinen Ausdruck findet, und der Gestalt christlicher Theologie, die uns in den erhaltenen Texten illyrischer Provenienz wie Bibelkommentaren, Gemeindekatechesen, dogmatisch-polemischen und liturgischen Schriften entgegentritt, sollen gesucht werden. Schließlich kommen mögliche lokal bestimmte kulturelle Hintergründe für die Universalisierungstendenz innerhalb der Religionspolitik gerade der illyrischstämmigen römischen Kaiser in den Blick.
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