Adolf Deißmannn - Internationales Kolloquium

Gustav Adolf Deißmann

Gustav Adolf Deißmann

 

Zum Gedenken an den Berliner Neutestamentler fand vom 26. bis zum 27. April 2013 ein zweitägiges Symposium in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Breite Straße 36 statt. Es wurde von der Bibliothek und der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet.

Das Symposium beschäftigte sich anlässlich des 75. Todestages des Theologen und Philologen Adolf Deißmann (07.11.1866 – 05.04.1937) im Jahre 2012 mit dem Leben und Werk dieses fast vergessenen Berliner Wissenschaftlers.

Zusätzlich präsentierte die Zentral- und Landesbibliothek Berlin in einer kleinen Vitrinenausstellung den Nachlaß Adolf Deißmanns.

Auf dem Symposium wurde einerseits das neutestamentliche Werk untersucht - so sprach beispielsweise Barbara Aland (Münster) über die These, Paulus sei Mystiker gewesen, David du Toit (München) stellte ebenso wie Greg Horsley (New England/Australien) das geplante Lexikon zum neutestamentlichen Griechisch auf der Basis von Inschriften und Papyri vor und Alexander Weiß (Leipzig) sprach über die These Deißmanns, das Christentum sei vor allem in den Unterschichten beheimatet gewesen. Cilliers Breytenbach (Berlin) profilierte den Lehrstuhl-Vorgänger als Historiker.

Eine Reihe weiterer Vorträge widmete sich dem Ökumeniker und Wissenschaftspolitiker Deißmann: Albrecht Gerber (New England/Australien) charakterisierte die "Evangelischen Wochenbriefe", eine Zeitschrift, die Deißmann im und nach dem 1. Weltkrieg herausgab, Karl Dienst (Darmstadt) portraitierte die Nassauische Heimat des Gelehrten und Dietz Lange (Göttingen) gab Einblicke in die Beziehung zwischen Deißmann und Nathan Söderblom. Zum Abschluss des Symposiums berichtete Christoph Markschies (Berlin) über das turbulente Rektoratsjahr Deißmanns 1930/1931.

Alle Teilnehmenden waren überzeugt, dass noch an vielen Stellen Forschungsbedarf besteht, um die unterschiedlichen Facetten der wissenschaftlichen Persönlichkeit (der Neutestamentler und der Ökumeniker, der Internationalist und der Patriot, der Religionsgeschichtler und "Mystiker", den die Studierenden "Adolphus Mysticus" nannten) noch besser in Beziehung und ins Verhältnis zu setzen. Obwohl sich seither Stil und Inhalt sowohl der neutestamentlichen als auch der ökumenischen Arbeit stark gewandelt haben, war man doch davon überzeugt, dass immer noch Anregungen aus seinen Texten zu gewinnen sind. - Eine Veröffentlichung der Vorträge im Verlag De Gruyter ist in Arbeit.

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