- UE 60314: Die antike christliche Psalmenkommentierung, mit Dr. Cordula Bandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do 14:00-15:30 Uhr.
Seit einigen Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über die christliche Frömmigkeit.
In diesem Semester lesen und diskutieren wir – parallel zur Erstellung der kritischen Edition im Akademienvorhaben »Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike« – Auszüge aus der Auslegung Eusebs von Caesarea zu den Psalmen.
Teilnehmer*innen der Übung können ihre Griechisch-Kenntnisse vertiefen, sich mit den editorischen Methoden und deren Theorie vertraut machen und Grundzüge der spätantiken Auslegung der Bibel kennenlernen. Melden Sie sich bitte bis zum 15.10.2022 bei Dr. Cordula Bandt an (bandt
@). bbaw.de
OS 60317: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Thomas Graumann.
Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. ebenso wie für die des 5. und 6. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.
Termine: 13./14.01.23 und 10./11.02.23.
OS 60318: Geschichte und Theologie – alte und neue Konzepte zu einem prekären Verhältnis, mit Prof. Georg Essen, Mi 18:00-20:00 Uhr, 14 tgl.
Spätestens seit den Neuaufbrüchen in Philosophie, Theologie und Wissenschaftstheorie zu Beginn der europäischen Neuzeit ist deutlich, dass zwischen „zufälligen Geschichtswahrheiten“ und „notwendigen Vernunftwahrheiten“ der von Lessing beschriebene „garstige breite Graben“ klafft und das vorher oft selbstverständliche Verhältnis von Geschichte und Theologie problematisch oder gar prekär geworden ist. Was hat Christentumsgeschichte oder Kirchengeschichte mit (christlicher) Theologie zu tun? Was bedeutet in der Theologie eine christentums- oder kirchengeschichtliche Perspektive? Und noch grundsätzlicher gefragt: Warum ist überhaupt Geschichte eine so zentrale Kategorie für den christlichen Glauben und entsprechend für die Theologie? In der Veranstaltung werden maßgebliche Antworten auf diese Fragen und klassische Verhältnisbestimmungen von Historik und Theologie seit der Antike analysiert, aber auch die Entwürfe der beiden Dozenten zur Diskussion gestellt.
Das Seminar findet im Raum 327 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin-Mitte) statt. Bitte melden Sie sich bis spätestens 15.10.2022 bei Frau Barbara Frey unter barbara.frey@bbaw.de an.
Thomas Graumann
- VL 60300: Christentumsgeschichte I: Antike, Di und Fr 10:00-12:00 Uhr.
Die Vorlesung behandelt die ersten Jahrhunderte des Christentums. Gegenstand sind die frühen Formen christlichen Lebens und christlicher Frömmigkeit ebenso wie das Entstehen von kirchlichen Strukturen und Ämtern. Im Ringen verschiedener Gruppierungen und Denker um die bestimmenden Elemente eines christlichen Selbstverständnisses entwickeln sich ferner Schriftauslegung und Theologie. Dabei ist das Gespräch mit, aber auch die Abgrenzung von, der griechisch-römischen Kultur und Philosophie grundlegend, und ist das Verhältnis zum Judentum eine stete Herausforderung. Die theologischen Debatten münden in die Formulierung der klassischen, bis auf den heutigen Tag maßgeblichen Bekenntnisse zur Gotteslehre (Trinität) und Christologie. Die Vorlesung erschließt diese Entwicklungen sowohl chronologisch als auch in thematischen Zusammenhängen.
- SE 60308: Streit um die Wahrheit: Wie betreibt man "Theologie" in der Spätantike?, Di 16:00-18:00 Uhr.
„Streit“, Auseinandersetzung über wichtige Themen der Theologie, der kirchlichen Organisation und des christlichen Lebens begleitet die ersten Jahrhunderte der Formierung des Christentums im Kontext der Antike auf Schritt und Tritt. Besonders auf der Suche danach, was „rechte Lehre“ über Gott, Christus und den Menschen sei, mussten gleichzeitig erst Formen entwickelt werden, wie solche Fragen zu bedenken und zu beantworten seien. Was (oder wer) konnte Autorität beanspruchen? Welche Argumente und Denkweisen waren überhaupt legitim? Welche abzulehnen, und warum? Was leisteten Predigt, Debatte, Briefe, theologische Fachschriftstellerei usw., was Zusammenkünfte auf Synoden? Das Seminar erschließt so zugleich mit wichtigen thematischen Aspekten der antiken Lehrbildung grundlegende Fragen über die Art und Weise, wie „Theologie“ (in konkreten historischen Konstellationen) verstanden und geübt wurde, wie sie auf zeitgenössische intellektuelle, kulturelle und „fromme“ Praxis Bezug nimmt und diese gleichzeitig prägt.
- UE 60315: Auf dem Weg zur altkirchlichen Trinitätslehre, Fr 12:00-14:00 Uhr.
In der entscheidenden Phase der Ausbildung der altkirchlichen Trinitätslehre, zwischen den Konzilen von Nizäa (325) und Konstantinopel (381), entstehen (theologisch und formal) vielgestaltige Dokumente, die das Ringen um das christliche Gottesverständnis illustrieren. Diese Dokumente liegen in zweisprachigen Sammlungen (Griechisch bzw. Lateinisch – Deutsch) vor, die zugleich hilfreiche Kommentare bieten. Die Übung widmet sich diesen Texten. Sie erlaubt das Einüben in die kritische Analyse historischer Texte und die eigene theologiegeschichtliche Erkenntnisbildung anhand eines zentralen (auch examensrelevanten) Themas. Sie eignet sich ferner zum Vertiefen und Anwenden von erworbenen Sprachkenntnissen. Einzelheiten zur Quellenauswahl und den zumeist auch online verfügbaren (!) Quellenbänden werden in der Übung bekannt gegeben.
OS 60317: Neuere Forschungen zur Geschichte des Antiken Christentums, mit Prof. Christoph Markschies
Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. ebenso wie für die des 5. und 6. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.
Termine: 13./14.01.23 und 10./11.02.23.
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Sitz des Lehrstuhls
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