Christoph Markschies

  • UE 60313: Die Antike christliche Psalmenkommentierung, zusammen mit Dr. Cornelia Brandt und Dr. Annette von Stockhausen, Do. 14:00-15:30 Uhr.

Seit einigen Semestern liest eine muntere Schar von Interessierten Texte der antiken christlichen Psalmenkommentierung, die in Berlin aus Handschriften ediert werden. Die Psalmen waren für Liturgie und Alltagsleben antiker Christenmenschen von zentraler Bedeutung; die Kommentare wurden nach zeitgenössischen wissenschaftlichen Maßstäben angelegt, verraten aber auch viel über die christliche Frömmigkeit. In diesem Semester lesen und diskutieren wir – parallel zur Erstellung der kritischen Edition im Akademienvorhaben »Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike« – vor allem Auszüge aus der Auslegung Eusebs von Caesarea zu den Psalmen. Teilnehmer*innen der Übung können ihre Griechisch-Kenntnisse vertiefen, sich mit den editorischen Methoden und deren Theorie vertraut machen und Grundzüge der spätantiken Auslegung der Bibel kennenlernen.

Bitte melden Sie sich bis spätestens 16.10.2023 bei Frau Dr. Cordula Bandt (bandt @remove-this.bbaw.de) an.

Das Seminar findet im Raum 07W04 im Akademieflügel der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in der Staatsbibliothek (Unter den Linden 8, 10117 Berlin-Mitte) statt.

  • OS Blockseminar Neuere Forschung zur Geschichte des Antiken Christentums

Gegenwärtig verändert sich das Bild vom Antiken Christentum sehr stark, insbesondere die theologiegeschichtliche Landkarte des 2. Jhdts wird weitgehend neu gezeichnet. Gleiches gilt für die Christentumsgeschichte des 3. ebenso wie für die des 5. und 6. Jahrhunderts. Der Einfluss neuerer Paradigmen aus Geschichts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verändert das monolithische Bild der klassischen Lehrbücher. Wir diskutieren – immer wieder auch mit auswärtigen Gästen – in Arbeit befindliche Qualifikationsschriften und neuere Forschungsbeiträge, selbstverständlich auch solche aus dem Kreis der Teilnehmenden. Fortgeschrittene Studierende sind sehr herzlich eingeladen.

Das Seminar findet in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft statt.

Bitte melden Sie sich bis spätestens 13.10.2023 bei Frau Barbara Frey unter barbara.frey@bbaw.de an.

  • OS Geschichte und Theologie; alte und neue Konzepte zu einem prekären Verhältnis, Mi 18:00–20:00

Spätestens seit den Neuaufbrüchen in Philosophie, Theologie und Wissenschaftstheorie zu Beginn der europäischen Neuzeit ist deutlich, dass zwischen "zufälligen Geschichtswahrheiten" und "notwendigen Vernunftwahrheiten" der von Lessing beschriebene "garstige breite Graben" klafft und das vorher oft selbstverständliche Verhältnis von Geschichte und Theologie problematisch oder gar prekär geworden ist. Was hat Christentumsgeschichte oder Kirchengeschichte mit (christlicher) Theologie zu tun? Was bedeutet in der Theologie eine christentums- oder kirchengeschichtliche Perspektive? Und noch grundsätzlicher gefragt: Warum ist überhaupt Geschichte eine so zentrale Kategorie für den christlichen Glauben und entsprechend für die Theologie?

In der Veranstaltung werden maßgebliche Antworten auf diese Fragen und klassische Verhältnisbestimmungen von Historik und Theologie seit der Antike analysiert, aber auch die Entwürfe der beiden Dozenten zur Diskussion gestellt.

Das Seminar findet im Raum 327 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin-Mitte) statt.

Bitte melden Sie sich bis spätestens 16.10.2023 bei Herrn Bergermann unter bergermz @remove-this.hu-berlin.de an.

 

Jonathan Stutz

  • VL Antikes Christentum, Mo/Do 10:00–12:00, Raum 013

Die Vorlesung bietet einen Einblick in die Geschichte des frühen Christentums in den ersten sechs bis sieben Jahrhunderten. Mit Blick auf unterschiedliche Themengebiete sollen historische Entwicklungen und Zusammenhänge beleuchtet werden, die für die Formierung des Christentums in der Spätantike konstituierend waren. Der Fokus soll dabei jeweils auf die missionarische Ausbreitung, das Verhältnis zum römischen Staat und zur römischen Umwelt, Prozesse der Institutionalisierung innerhalb der christlichen Gemeinden, die Entwicklung von Gottesdienst und Frömmigkeit wie auch die theologischen Debatten und Streitigkeiten mit Blick auf Trinitätslehre und Christologie gelegt werden. Gleichzeitig soll die Vorlesung auch einen Einblick in die sprachlich und regional heterogene Landschaft der spätantiken Christentümer zwischen Mittelmeerraum, Kaukasus, Äthiopien und Persien bieten.

  • SE Gewalt und religiöser Konflikt. Die Absetzung des Johannes Chrysostomos und die Unruhen in Konstantinopel, Mo 14:00–16:00, Raum 306

Das Seminar setzt sich mit einem bekannten Beispiel religiös motivierter Gewalt im Kontext des antiken Christentums auseinander und beleuchtet dabei die Karriere des bekannten Predigers und Bischofs Johannes Chrysostomos. Durch die Lektüre von einschlägigen Texten sollen aus verschiedenen Perspektiven die religiösen Unruhen rekonstruiert und untersucht werden, die die Amtszeit des Chrysostomos geprägt und zu seiner Absetzung und Verbannung geführt haben. Dabei sollen nicht nur die komplexen Verhältnisbestimmungen von bischöflicher und kaiserlicher Macht oder die Rivalität zwischen einflussreichen Bischöfen untersucht, sondern auch danach gefragt werden, welche Rolle reale oder literarisch konstruierte Gewalt überhaupt im Kontext des antiken Christentums spielte (z.B. im Rahmen von theologischen Streitigkeiten, innerhalb des Mönchtums usw.) und welche theologischen Legitimationsstrategien von Gewalt verhandelt wurden. Damit soll schließlich aufgezeigt werden, inwiefern auch Ähnlichkeiten des im Seminar besprochenen Fallbeispiels zu anderen bekannten Gewaltepisoden des spätantiken Christentums ausgemacht werden können.

  • UE Gender und Sexualität im frühen Christentum, Do 14:00–16:00, Raum 306

Durch einschlägige Quellen möchte die Veranstaltung der Frage nachgehen, wie frühchristliche Diskurse geschlechterspezifische Rollen und Identitäten definierten und deuteten. Berücksichtigt werden soll zum einen das Verhältnis des Christentums zur spätantiken Kultur: Wo zeigen sich Kontinuitäten und Diskontinuitäten zur römischen Umwelt und inwiefern lassen sich im Kontext der religiösen Transformationsprozesse der Spätantike Veränderungen beobachten? Zum anderen soll auch die Pluralität genderspezifischer Diskurse innerhalb des frühen Christentums herausgearbeitet werden. Besonders gut lässt sich dies am aufkommenden Ideal der christlichen Askese und der damit verbundenen Einstellungen zum menschlichen Körper und zur Ehe veranschaulichen. Nicht zuletzt bieten auch die im frühen Christentum sich ausdifferenzierende Heiligenverehrung wie auch der christliche Kult neue Bezugspunkte, innerhalb derer das Verhältnis der Geschlechter zueinander thematisiert wurde.

Marc Bergermann

  • PS Kaiser Konstantin und das Christentum, Mi 14:00–16:00, Raum 306 

Der „erste christliche Kaiser“ Konstantin der Große ist eine ambivalente Figur in der Christentumsgeschichte: Mit seiner Regentschaft begann die Zeit der Privilegierung der vormals verfolgten Christ:innen im römischen Reich – bekannt als „konstantinische Wende“. Jedoch ist bis heute umstritten, wie weit Konstantins Zuwendung zum Gott der Christen von innerlicher Überzeugung und/oder politischem Kalkül motiviert war. Im Rahmen dieses einführenden Proseminars soll das Verhältnis Konstantins zum spätantiken Christentum anhand der Quellen (in Übersetzung) beleuchtet werden. Mittels der gemeinsamen Lektüre der Quellen werden die Kursteilnehmer:innen sich die Methodik der Kirchengeschichte aneignen und sich zugleich mit Konstantin, seiner „Religionspolitik“ und den theologischen Kontroversen während seiner Regentschaft vertraut machen können.

Dietmar Wyrwa

  • UE Vertiefung Christentumsgeschichte, Mi 12:00–14:00, Raum 113

Die Veranstaltung ist speziell zur Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer konzipiert, es ist die Fortsetzung des im SoSe 23 von Frau Becker durchgeführten ersten Teils. Inhaltlich sollen ausgewählte Schwerpunkte der Kirchengeschichte wie: Taufe, Bekenntnis, Trinitätslehre - Papsttum - Augustin, Luther - evtl. Kirchen NS-Zeit, durchgenommen werden, aber die Themensetzung ist frei und kann je nach Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestaltet werden. Ein Moodle-Kurs ist eingerichtet und wird zur gegebene Zeit aufgefüllt werden.